Seit 1894 dreht sich die Hexenschaukel auf dem Münchner Oktoberfest. Sie verschaukelt also seit über 130 Jahren die Gäste, die sich in sie hineinwagen. Hübsch ist sie anzusehen, auch nach so langer Zeit, denn sie wird liebevoll von ihren Betreibern gepflegt und gehegt. Weiterlesen
Weiter. Leben.
Ruth Klüger 1992: „Weiter leben“
Öfter kommen Leute zu mir, die mir sagen:
„Ich habe den oder jenen gekannt, der in Theresienstadt war, erinnern Sie sich an den oder die?“ Nie hab ich diese Frage bejahen können. Theresienstadt war kein Dorf, wo man in Ruhe alle Nachbarn kennenlernen und mit ihnen verkehren konnte. Theresienstadt war ein Durchgangslager. Alles in allem sind fast 140tausend Menschen nach Theresienstadt deportiert worden, von denen nicht einmal 18tausend bei Kriegsende befreit werden konnten. Ich lebte dort mit 40- bis 50tausend Menschen, wo von Rechts wegen nur 3.500 Soldaten oder Zivilisten hingehörten. (…)
Heute ist mir Theresienstadt eine Kette von Erinnerungen an verlorene Menschen. Fäden, die nicht weitergesponnen wurden.
Der 10. Mai
Fäden aufnehmen.
Fäden wieder aufnehmen.
Nie aufhören.
Jeder Faden ein Mensch,
jeder Mensch ein Leben,
jedes Leben eine Geburt
und ein Tod.
Unsichtbare Fäden
aufnehmen
halten
weiter
spinnen.
j.c.
Beitragsbild: Yannick Thedens, Odeonsplatz München am 10. Mai 2025
Lesung gegen das Vergessen, zum Gedenken an die Bücherverbrennungen des 10. Mai 1933
Veranstalter: Kulturreferat München, Mohr-Villa Freimann, Paul-Klinger-Künstlersozialwerk
München im Nationalsozialismus: der jüdische Patient.
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Kultur für die Seenotrettung
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