16 of One Hundred Poets

Mittwoch, 27. Oktober 2021, 19 Uhr, Lyrik Kabinett

16 schreibende Frauen, 16 Dichterinnen aus 12 Ländern:

Der Münchner Künstler Jürgen Partenheimer widmet sich in einem Langzeitprojekt mit dem Titel „One Hundred Poets“ seinen 100 Lieblingsgedichten und stellt ihnen eigene Kunstwerke gegenüber, die das wechselseitige Erstaunen, die Inspiration der Künste widerspiegeln. „Es ist der subjektive Impuls für jedes einzelne Gedicht, der sich als wesensverwandte bildnerische Empfindung mitteilt.“ Der Zeichner, Maler und Bildhauer Jürgen Partenheimer zeigt nun in einem wunderschönen kleinen Band vom Golden Luft Verlag eine Auswahl eigener Bilder mit 16 der One Hundred Poems. Sie stammen alle von Lyrikerinnen und sind in der Originalsprache sowie der deutschen Übersetzung zu lesen. Im Gespräch mit Kurator Klaus Schrenk und im Dialog mit den internationalen Dichterinnen, denen ich meine Stimme leihen darf, freuen wir uns auf einen spannenden, erlebbaren Austausch zwischen bildender Kunst und Dichtkunst – von Ingeborg Bachmann bis Anne Sexton.

Die Veranstaltung vom 27. Oktober 2021 mit Jürgen Partenheimer im Lyrik Kabinett in voller Länge:

Ein Abend zu dem Projekt von Jürgen Partenheimer
(Vorstellung des Buches im Golden Luft Verlag)
Video (c) Leo van Kann

Ausgehend von einem Projekt aus dem Spätwerk von Hokusai, das sich auf eine japanweit verbreitete Anthologie von 100 Lyrikern und Lyrikerinnen aus dem 13. Jahrhundert stützte, wurde Jürgen Partenheimer zu einer neuen Werkgruppe inspiriert, die einer persönlichen Auswahl von 100 Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Kulturen und Zeiten folgt: „Es ist der subjektive Impuls für jedes einzelne Gedicht, der sich als wesensverwandte bildnerische Empfindung mitteilt.“ Das Gedicht wie das Bild folgt der Intuition der Vorstellung, es verdichtet die Empfindung in der Bewegung des Denkens als autonome, kreative Form. Die soeben im Golden Luft Verlag erscheinende Auswahl aus diesem Großprojekt präsentiert 16 Gedichte von Lyrikerinnen aus 12 Ländern, z.T. in deutschen Erstübersetzungen u.a. von Iain Galbraith und Bruno Glatt: Emily Dickinson, Elizabeth Barrett Browning, Ingeborg Bachmann, Anja Kampmann, Sappho, Anne Sexton u.a.; das Nachwort zu dem Buch stammt von John Burnside. Der international angesehene Künstler Jürgen Partenheimer (geboren 1947 in München) versteht die Abstraktion als „metaphysischen Realismus“, dem er in seinem vielschichtigen Werk von Zeichnung, Malerei und Skulptur nachspürt. Er war vertreten auf den Biennalen von Paris, São Paulo und Venedig und wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Das Gespräch über sein Werk führt Klaus Schrenk, 2009-2014 Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, bereits 2006 federführend für Ausstellungen Partenheimers in Deutschland, Brasilien und der Schweiz, 2014 verantwortlich für eine große Ausstellung Partenheimers in der Pinakothek der Moderne. Die Gedichte des Abends rezitiert Julia Cortis.

Ausschnitt aus Titelbild von „One Hundred Poets“, Golden Luft Verlag, © 2021, von Jürgen Partenheimer. Motiv: Fünfzig Jahre, 2016, Marina Zwetajewa, #27b-79, Tusche, Aquarell, Bleistift auf Papier. Mit Dank für die freundliche Genehmigung des Künstlers.