„Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“

Montag, 16. Dezember 2019 um 19 Uhr: «Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen». Zur Aktualität in Goethes „West-östlichem Divan“.

Vor 200 Jahren erschien die größte Gedichtsammlung von Johann Wolfgang von Goethe: der „West-östliche Divan“, ein spätes Werk des Dichters, in dem er sich mit dem Orient und dem Islam auseinandersetzt. Der persische Nationaldichter Hafis und seine Lyrik aus dem 14. Jahrhundert haben ihn dazu inspiriert. Auf eine geistige Reise in die Welt des Alten Orients begab sich Goethe damit, und er gab seine kulturgeschichtlichen Kenntnisse an seine Zeitgenossen weiter: in jedem Gedicht beschrieb er den vermeintlichen Gegensatz zwischen Vertrautem und Fremdem, zwischen West und Ost.

Die Goethe-Gesellschaften in Weimar und München beschäftigen sich das ganze Jahr über mit dem „West-östlichen Divan“ und dessen Aufforderung zum interkulturellen Dialog. Am 16. Dezember wird Dr. Johannes John in der Goethe-Gesellschaft München seine Auswahl an Gedichten aus dem Werk kommentieren, Julia Cortis rezitiert.

Der West-östliche Divan ist durch seine Popularität ein Synonym für interkulturelle Verständigung geworden: auch in der Musik, etwa beim West-Eastern Divan Orchestra.  Die Münchner Pianistin Birgitta Eila hat das elementare Werk der westlichen Musikgeschichte, die d-Moll-Chaconne für Violine von Johann Sebastian Bach – in einer Bearbeitung für die linke Hand am Klavier von Johannes Brahms – der Klaviersonate eines libanesischen Komponisten gegenübergestellt. Im Dialog mit Goethes „West-Östlichem Divan“ verständigen sich Musik und Sprache an diesem Abend und verschmelzen zu einem tieferen Verstehen.

Rezitation: Julia Cortis
Textauswahl und Kommentar: Johannes John
Musik: Birgitta Eila
Ort: Goethe-Gesellschaft München im IBZ, Amalienstraße 38, 80799 München, Karten für Mitglieder und Nichtmitglieder an der Abendkasse.
Fotos © Julia Cortis

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